Die meisten Eltern bieten ihren Kindern bereits im Säuglingsalter Kuscheltiere an, ohne sich intensiv Gedanken zu machen, warum sie das tun. Damit handeln sie intuitiv richtig, denn dass Kinder mit Stofftieren aufwachsen, wird quasi mit jeder Generation vererbt. In der Tat gibt es gute Gründe, warum Kinder niedliche Teddybären, Plüschhunde, Strickpuppen und Schnuffeltücher lieben. Sie sind oft das erste Spielzeug, laden ein, verschiedene Farben, Formen und Texturen zu erkunden, sie sind kuschelig weich und sie können überall mit dabei sein. Kein Wunder also, dass Kuscheltiere zum Knuddeln auch im Kinderbett nicht fehlen dürfen. Dort helfen sie Kindern tagtäglich, besser in den erholsamen Schlaf zu finden.

Das Kuscheltier als Ersatz für Mama und Papa

Erblickt ein Baby das Licht der Welt, hat es ein enorm großes Bedürfnis an Nähe, Geborgenheit, Liebe und Zuwendung durch Mama und Papa. Fehlt es dem Baby daran, brüllt es so lange, bis die Eltern sich kümmern und die Bedürfnisse des Kindes stillen. Dennoch müssen Babys aber auch irgendwann lernen, alleine im eigenen Bett einzuschlafen – ohne die direkte Nähe der Eltern. Dies gelingt viel besser, wenn dieser Prozess zusammen mit einem geliebten Kuscheltier erlernt wird, da Teddybär und Schmusetier eine wichtige Ersatzrolle einnehmen, wenn die Eltern nicht in direkter Nähe zum Kind sind und das Kind eine gewöhnungsbedürftige Abnabelungsphase erlebt.

Die geliebte Einschlafhilfe im Kinderbett

Das Kuscheltier wird in dieser Phase zu einem unersetzbaren Freund, der das Gefühl des Alleinseins unterbricht und bei Angst vor der Dunkelheit beschützend wirkt. Wenn Mama oder Papa das Kind zu Bett bringen, das Licht gedimmt wird und das Baby alleine in seinem Kinderbett liegt, ist das Stofftier ein vertrautes Ersatzobjekt, das Gesellschaft leistet, Nähe und ein Gefühl der Geborgenheit spendet. Das Kuscheltier kann geknuddelt, gedrückt und in den Arm genommen werden, es ist beim Einschlafen dabei und sogar nachts ist es jederzeit zum Kuscheln greifbar.

Selbst morgens, wenn der Nachtschlaf vorbei ist, startet das Stofftier gemeinsam mit dem Kind in den Tag. Außerdem spendet das Schmusetier Trost, wenn das müde Kleinkind das Spielen unterbrechen muss, weil es zum Mittagsschlaf ins Bettchen gebracht wird, obwohl es viel lieber spielen möchte. Ist das Stofftier dabei, weil es ebenfalls “müde” ist und dringend seinen Erholungsschlaf braucht, fällt es dem Kind viel leichter, gemeinsam mit seinem Weggefährten in den Schlaf zu finden, zumal im Bett noch mit dem Kuscheltierchen gespielt werden kann, bis die Müdigkeit so groß wird, dass das Kind beim Kuscheln einschläft.

So wird das Kuscheltier im Laufe der ersten beiden Lebensjahre für das Kleinkind zu einem unverzichtbaren emotionalen Begleiter, der fast schon wie ein echtes Lebewesen wahrgenommen wird.

Das Schmusetier – ein Freund in allen Situationen

Aufgrund des hohen emotionalen Stellenwertes den das Stofftier im Leben des Kindes einnimmt und durch die enge Bindung, die das Kind zu seinem Kuscheltier aufbaut, hilft der flauschige Kuschelpartner nicht nur beim Einschlafen, Durchschlafen und Wachwerden. sondern er wird zum Wegbegleiter in vielen anderen Lebenssituationen. Ist das Kind traurig, wütend, enttäuscht, krank oder muss es zum Arzt, ist das Lieblingskuscheltier fast immer dabei. Bei ihm findet das Kind Trost in fast allen Situationen, wo es Geborgenheit braucht.

Die meisten Kinder lieben besonders eins ihrer Stofftiere, das in bestimmten Entwicklungsphasen überall dabei sein muss. Den Kindern geht es dabei nicht darum, dass es ein besonders schönes Tier sein muss. Meistens ist das Lieblingskuscheltier sogar vom vielen Kuscheln bereits schmuddelig, der Stoff schon sehr dünn, die Nähte des Kuscheltiere sind vielleicht sogar schon aufgerissen oder dem geliebten Teddy fehlt längst ein Knopfauge. Doch auch, wenn der treue Weggefährte sichtbar abgenutzt ist, gehört ihm all die Liebe des kleinen Besitzers.

Lieblingskuscheltier: Der beste Freund, der nicht zu ersetzen ist

Problematisch wird es, wenn das geliebte Stofftier verloren geht oder beim Waschen zu Schaden kommt – das kann auch der Fall sein, wenn der Teddy nach dem Ausflug in die Waschmaschine wieder blitzblank sauber ist. Für das Kind bricht eine Welt zusammen und Eltern geraten an den Rande des Wahnsinns, wenn sich das Kuscheltier nicht mehr finden oder in den vorherigen Zustand versetzen lässt.

Das Kuscheltier als Retter in der Not

Das Kuscheltier als Retter in der Not

Dann zeigt sich erst so richtig, wie bedeutsam das Lieblingskuscheltier für das Kind wirklich ist. Denn der Junge oder das Mädchen verliert nicht nur irgendein Spielzeug, sondern seinen engsten Vertrauten, seinen besten Freund und seinen Seelentröster, der in vielen Situationen fast genauso wichtig wie Mama und Papa war. Diesen engen Vertrauten, der abends beim Schlafen hilft, nachts über den Schlaf wacht, in vielen Momenten tröstet und mit dem das Kind so viel Freude und emotionale Ereignisse teilt, lässt sich durch nichts ersetzen. Auch nicht durch ein neues, besonders süßes Stofftier.

Selbst ein neu besorgtes und augenscheinlich identisches Kuscheltier vermag es nicht, die große Lücke des Verlusts zu schließen – denn wie bei realen Lebewesen gehören auch die Abnutzungserscheinen zum Lieblingskuscheltier dazu. Kinder, die IHR Kuscheltier lieben, nehmen nur selten einen Ersatz an und bis dies überhaupt passiert, fließen unzählige Krokodilstränen. Die Kinder trauern lange, bis sie über den Verlust hinweg kommen können; Eltern und Kind stehen viele schlaflose Nächte bevor.

Eltern sollten deshalb von Kleinauf daran denken, das Lieblingsstofftier zweimal anzuschaffen (z.B. auf dieser Seite) und gelegentlich die beiden Kuschelfreunde heimlich auszuwechseln, damit sie sich gleichmäßig abnutzen. Übrigens: Welches Kuscheltier der Liebling des Kindes sein wird, entscheidet jedes Kind selbst. Der Geschmack von Erwachsenen spielt dabei keine Rolle.