Wer am Mittag regelmäßig müde ist, sollte diesem Schlafbedürfnis nachgehen und sich einen – zumindest kurzen – Mittagsschlaf gönnen. Denn dadurch ergeben sich viele gesundheitliche Vorteile und positive Effekte auf die mentale und physische Leistungsfähigkeit. Zudem sind wir anschließend wieder deutlich leistungsfähiger, als wenn wir müde arbeiten. Denn das Mittagstief ist ein fester Bestandteil unserer Biologie und wird in Fachkreisen auch als zirkadiane Rhythmik bezeichnet. Während der Nacht durchläuft der Körper die Hauptschlafphase, und tagsüber gibt es eine sekundäre Schlafphase, die biologisch bedingt ist. Es ist aber auch richtig, wenn dieser Zustand innere Uhr genannt wird. Insbesondere nach dem Mittagessen kommt es bei vielen Menschen zu einer Mittagsmüdigkeit. Und diese kann dafür sorgen, dass ein Leistungstief entsteht. Dieses kann in der Regel nur durch einen kurzen Schlaf überwunden werden.

Welche Vorteile bietet ein regelmäßiger Mittagsschlaf für die Leistungsfähigkeit?

Menschen, die viel und lange arbeiten, sollten regelmäßig eine Pause einlegen, um etwas für ihre Gesundheit zu tun. Laut einer griechischen Studie aus dem Jahr 2015 würden insbesondere Bluthochdruck-Patienten von einem Mittagsschlaf profitieren. So wurde herausgefunden, dass sich durch diesen bessere Werte erreichen lassen. Während der Mittagszeit ist ein kurzer Schlaf besonders effektiv. Insgesamt wurden im Asclepion Voulas Krankenhaus in Athen 386 Patienten untersucht. Diejenigen, die eine Mittagspause einlegten, konnten eine Senkung des mittleren 24-Stunden-Blutdruckwertes von bis zu fünf Prozent erreichen. Zudem war der sogenannte systolische Blutdruckwert den Tag über circa vier Prozent tiefer, in der Nacht sogar noch tiefer (ungefähr sechs Prozent).

Somit wird also klar, dass der Mittagsschlaf gesund ist.

Was genau passiert während eines Mittagsschlafs im Körper?

Somit wird also klar, dass der Mittagsschlaf sehr gesund ist. Doch was passiert genau dabei im Körper? Zunächst kann Stress abgebaut werden, was gerade bei einem stressigen Alltag vorteilhaft ist und die Leistungsfähigkeit steigert. Wichtig ist nur, dass sich auf den Schlaf eingelassen wird. Denn wird weiter an die Arbeit oder an andere Dinge gedacht, kommt es erst gar nicht dazu und die Erholung bleibt aus. Während des Mittagsschlafs fährt sich der Kreislauf herunter, wodurch die Muskeln entspannen. Ein kurzes Nickerchen kann zudem die Klarheit des Denkens und die Konzentration verbessern. Dies kommt denjenigen entgegen, die häufig angespannt sind. Grundsätzlich eignet sich der Mittagsschlaf aber für alle Menschen. Sind allerdings Schlafstörungen oder Depressionen bekannt, sollte im Vorfeld ein Arzt befragt werden.

Wie lange sollte der Power Nap dauern?

Mann beim Mittagsschlaf
Mann beim Mittagsschlaf

Oben wurde bereits erwähnt, dass ein Kurzschlaf durchaus auch 60 Minuten dauern kann. Allerdings sollten berufstätige Menschen nicht so lange schlafen. Denn nach ungefähr 20 bis 30 Minuten wird die Tiefschlafphase erreicht. Ein kurzes Mittagsschläfchen von nicht mehr als 20 Minuten kann jedoch die Leistungsfähigkeit steigern und die Konzentrationsfähigkeit verbessern. Und wenn dieser erst einmal einsetzt, dauert es länger, bis der Körper wieder fit ist. Es wird vermutet, dass es bis zu zwei Stunden dauern kann, bis der Organismus wieder komplett hochgefahren ist. Weitere Informationen über den Mittagsschlaf lesen Sie auch im „Plädoyer für den Mittagsschlaf“ der Apotheken Umschau: http://www.apotheken-umschau.de/Schlafen/Plaedoyer-fuer-den-Mittagsschlaf-101905.html

Tipps für den Mittagsschlaf

Das Tief akzeptieren

Ungefähr 80 % aller Deutschen bekommen zwischen 13 Uhr und 15 Uhr einen Leistungsknick. Dann sinken der Blutdruck und die Körpertemperatur und das Gehirn arbeitet langsamer. Der Körper benötigt dann Energie und am besten auch ein Schläfchen. Aus Leistungsdruck arbeiten viele Menschen ihre Pause durch. Da im müden Zustand allerdings keine volle Leistung gebracht werden kann, sollte darauf verzichtet werden. Zudem können auf Dauer auch diverse Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Burn-out entstehen, wenn dem Körper keine Ruhephasen gegönnt werden. Auch wenn die Pause nur kurz ist, sollte sie zum Entspannen genutzt werden.

Die Füße hochlegen

Natürlich befindet sich nicht an jedem Arbeitsplatz eine Couch oder gar ein Bett. Dennoch können die Füße auf den Schreibtisch gelegt werden, um das Blut für die Verdauung in die Körpermitte zu leiten. Wird der Kopf auf diesen gelegt, wird die Blutzirkulation gestört.

Licht und Geräusche ausschalten

Um richtig zu entspannen, sollten alle Sinne für eine gewisse Zeit ausgeschaltet werden. Daher werden in der Pause keine Mails gelesen, Anrufe angenommen oder Gespräche geführt. Wenn es an dem Arbeitsplatz sehr laut ist, können Oropax helfen, um die Geräusche auszublenden. Wenn dennoch nicht richtig geschlafen werden kann, sollte einfach gedöst werden. Auch das kann helfen, neue Kraft zu schöpfen, um wieder leistungsfähig zu sein.

Weitere Tipps für den perfekten Mittagsschlaf finden Sie auch hier: http://www.bild.de/ratgeber/gesundheit/schlaf/tipps-fuer-den-perfekten-mittagsschlaf-35509090.bild.html