Eine gute Matratze ist wichtig, um morgens ausgeschlafen und ohne Verspannungen aus dem Bett zu kommen. Leider wird beim Matratzenkauf zu wenig auf die elementaren Punkte geachtet, was allerdings auch gar nicht so leicht ist. Eins der Hauptprobleme ist der sogenannte Härtegrad, der etwas über die Härte und den Widerstand aussagt, den die Schlafmatratze dem schlafenden Körper bietet. Dieser Wert ist weder genormt, noch reicht er alleine aus, um die beste Matratze für eine gute Schlafqualität zu kaufen. Daneben entscheiden auch Körpergewicht, Körperproportionen sowie Lattenrost über die Schlafqualität im eigenen Bett.

Extra-Tipp: Sind Sie auf der Suche nach neuen Matratzen für das Ehebett, sollten nicht zwei gleiche Schlafunterlagen gewählt werden, sondern für beide Partner die Matratze, die individuell für den besten Schlafkomfort sorgt. Nachfolgende Tipps helfen Ihnen dabei, für sich und Ihren Partner / Ihre Partnerin hochwertige Bettmatratzen zu finden.

Was ist der Härtegrad bei Matratzen?

Matratzen werden in 5 verschiedene Härtegrade unterteilt die von H1 über H2, H3 und H4 bis zu H5 reichen. H1 kennzeichnet die weichste Matratze, H5 die härteste. Die optimale Abstimmung der Schlafunterlage wirkt sich unmittelbar auf die Schlafqualität aus.

Keine standarisierte Matratzenkennzeichnung

Jeder Matratzenhersteller kann nach eigenem Ermessen den Matratzenhärtegrad seiner Produkte festlegen – für Verbraucher ist dieser Wert somit kein verlässliches Entscheidungskriterium. Dies gilt auch, wenn Sie in der Vergangenheit mit einem bestimmten Matratzenhersteller und einer bestimmten Härteangabe gute Erfahrungen gemacht haben.

Härtegrad sagt nichts über Matratzenqualität aus

Hinzu kommt ein weiteres Problem. Der Härtegrad bezieht sich lediglich auf die Matratzenhärte beim Kauf, stellt aber kein Qualitätsmerkmal dar. Verwendet der Matratzenhersteller minderwertige Schaumstoffe, kann selbst die härteste Matratze schnell durchgelegen sein und erfüllt ihre Aufgaben nicht mehr.

Welchen Erwartungen sollte eine gute Matratze gerecht werden?

Zu einem hohen Schlafkomfort gehört es, bequem zu liegen, damit sich der Körper nachts optimal erholen kann. Ob dies gelingt, hängt unter anderem von der richtigen Matratzenwahl ab, denn deren Eigenschaften wirken sich direkt auf den Nachtschlaf aus.

Diese drei Matratzeneigenschaften entscheiden, wie erholsam Sie schlafen werden:

  • Eine gewisse Härte ist bei Schlafmatratzen erforderlich, damit die Muskulatur während dem Schlaf entlastet wird und sich über Nacht ausreichend von den Strapazen des Tages erholen kann.
  • Gleichzeitig ist ein sorgfältig ausgewählter Matratzenhärtegrad wichtig, um die Wirbelsäule beim Liegen zu stützen. Die Wirbelsäule sollte in der Seitenlage möglichst gerade liegen, in der Rückenlage möglichst in der natürlichen S-Form gestützt werden.
  • Eine gut ausgewählte Matratze darf nicht zu weich und ebenfalls nicht zu bequem sein, da sie Ihre Bewegungen in der Nacht fördern soll.

Körpergewicht spielt bei Matratzenauswahl eine Rolle

Zwar wissen die meisten Menschen, dass beim Kauf einer neuen Matratze der Härtegrad ein wichtiges Kriterium ist. Doch dieser ist lediglich einer der Anhaltspunkte, an denen Sie sich bei der Auswahl orientieren können. Auch das eigene Körpergewicht sollte beim Matratzenkauf berücksichtig werden, damit der Schaumstoff oder die Federn im Matratzeninneren dauerhaft dem Gewicht des Schläfers standhalten. Die meisten Matratzenhersteller geben bei ihren Produkten neben dem Härtegrad auch einen Gewichtsbereich an, für den die jeweilige Matratze geeignet ist.

Meist wird in 50 kg Stufen unterteilt – dies sind die üblichen Gewichtsangaben:

  • bis 50 kg (für Kinder)
  • bis 100 kg
  • bis 150 kg

Für Menschen, die über 150 kg wiegen, wird es leider sehr schwer, eine dementsprechend belastbare Matratze zu finden. Ab einem Körpergewicht von 100 kg empfehlen wir Härtegrad H4. Ab 140 kg eignet sich der Härtegraf H5.

Menschen mit einem Gewicht über 100 kg oder 150 kg sollten proportional steigend zum Körpergewicht eine höhere Matratze sowie einen höheren Härtegrad wählen. Auf einer 15 cm dicken Matratze spüren übergewichtige Menschen schnell den Lattenrost, wodurch der Liegekomfort stark eingeschränkt ist. Eine Matratzenhöhe von 20 oder 24 Zentimeter sowie ein höherer Härtegrad reduzieren das Einsinken und das Liegen ist wesentlich komfortabler.

Berücksichtigen Sie Ihre Körperproportionen beim Matratzenkauf

Unabhängig davon, wie viel Sie wiegen sollten Sie bei der Wahl Ihrer neuen Schlafmatratze auch Ihre individuellen Körperproportionen in die Auswahl mit einfließen lassen. Wiegen Sie zum Beispiel 100 kg oder 120 kg, aber Sie sind groß gewachsen, kann durchaus ein geringerer Härtegrad gewählt werden, weil das Körpergewicht sich aufgrund der Körpergröße über eine größere Liegefläche verteilt. Menschen, die relativ klein und übergewichtig sind, sollten tendenziell einen höheren Matratzenhärtegrad wählen, da sich das Gewicht auf kleinere Fläche verteilt und der Körper bei Druckpunkten (z. B. Bauchbereich, Gesäß, Oberweite) stärker einsinkt und die Wirbelsäule dabei gebogen wird.

So finden Sie die für Sie perfekte Matratze für erholsamen Schlaf

Nachdem Sie mehr über den Härtegrad bei Matratzen und über den Zusammenhang von Matratze, Körpergewicht und Matratzenhöhe erfahren haben, wollen wir noch kurz auf weitere Punkte eingehen.

Die passende Matratze für Ihre bevorzugte Schlafposition

Passende Matratze je nach Liegeposition auswählen

Passende Matratze je nach Liegeposition auswählen

Moderne Bettmatratzen verfügen über bestimmte Liegezonen, die zusätzlich den Schlafkomfort erhöhen. Umso höher Ihr Gewicht ist, desto besser werden Sie auf solchen Matratzen schlafen. Beim Kauf einer neuen Schlafunterlage ist auch entscheidend, welche Schlafposition von Ihnen bevorzugt wird.

Dementsprechend gibt es weitere Matratzenbezeichnungen:

  • Rückenschläfer-Matratzen
  • Seitenschläfer-Matratzen
  • Bauchschläfer-Matratzen

Die Matratzenarten sind jeweils so aufgebaut, dass sie die Wirbelsäule in der bevorzugten Schlafposition optimal entlasten und stützen.

Wie viel sollte man für eine gute Matratze ausgeben?

Kosten einer Matratze

Kosten einer Matratze

Schaumstoffe bzw. Federn werden in der Nacht durch das Körpergewicht zusammengedrückt und dehnen sich tagsüber wieder aus. Sind die Materialien zu weich oder nicht für eine höhere Belastung ausgelegt, bilden sich Federn und Schaumstoffe nicht mehr richtig zurück und die Matratze liegt sich schneller durch, so dass die Schlafqualität stark vermindert wird. Dies gilt ebenfalls bei Bettmatratzen, die aus minderwertigen Materialien hergestellt wurden.

Um gut und erholsam schlafen zu können, sollten Sie daher stets auf eine hochwertige Matratzenqualität setzen und bereit sein, etwas mehr für die Matratzenanschaffung auszugeben. Gute Matratzen kosten mehr, danken es Ihnen aber mit einer deutlich besseren Schlafqualität und einer längeren Haltbarkeit ohne nennenswerte Qualitätsverluste. Denn sie liegen sich nicht so schnell durch, wie billige, aber meistens minderwertige Matratzenmodelle.

Matratzenhersteller von hochwertigen Schlafunterlagen zeichnen ihre Matratzen mit transparenten Herstellerangaben aus, zu denen beispielsweise diese gehören:

Raumgewicht

Höheres Raumgewicht bedeutet, dass die Matratze umso langlebiger ist. Ein guter Wert beginnt ab RG 40.

Kernhöhe

Dieses Maß gibt die Höhe des Matratzenkerns an. Umso höher der Kern, desto komfortabler ist das Liegen. Bei niedrigem Körpergewicht kann ein Matratzenkern in Höhe von 14 cm genügen. Bei schwergewichtigen Menschen sollte die Kernhöhe 19 cm und höher betragen.

Gesamthöhe

Je höher eine Matratze, desto mehr unterstützt sie die orthopädisch gesunde Körperhaltung im Schlaf und beugt Rückenschmerzen vor. Sie erleichtert älteren Menschen zudem das Aufstehen aus dem Bett.

Matratzenhöhe

Das Maß ergibt sich aus Gesamthöhe sowie Höhe des Matratzenkerns.

Liegezonen

Die Beschreibung erklärt, welche Körperzonen besonders gut gestützt werden und in welchen Bereichen sich die Matratze exakt an den Körper anpasst. Je nach Matratzenmodell gibt es 3, 5, 7 oder 9 Liegezonen.

Stauchhärte

Eine höhere Stauchhärte steht für eine ausgezeichnete Belastbarkeit der Schlafmatratze. Für Kinder und Normalgewichtige genügt der Stauchhärtewert von 30 kPa. Übergewichtige sollten einen Stauchhärtewert von 40 kPa wählen.

Wasser -und Gelbetten

Eine zwar kostspielige, aber empfehlenswerte Alternative zur klassischen Matratze sind Wasser- und Gelbetten. Sie bieten ein Plus an Schlafkomfort, indem sie sich der individuellen Körperform und Schlafposition anpassen. So werden Wirbelsäule und Nacken entlastet, die Muskeln können sich bestmöglich entspannen. Auch Allergiker sollten die Anschaffung eines Wasserbetts in Betracht ziehen, da die Belastung durch Hausstaub, Milben und Schimmel deutlich geringer ist. Wer sich für Wasser- und Gelbetten interessiert, findet hier ausführliche Informationen:

Ratgeber Wasserbetten

Zusammenfassung: So finden Sie eine Matratze für optimale Schlafqualität

Da es viele Punkte gibt, die beim Matratzenkauf zu beachten sind, haben wir hier die wichtigsten Kriterien kurz zusammengefasst.

  • Schwere Menschen müssen in der Regel mehr Geld für eine Matratze ausgeben, um Rückenschmerzen vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken und sich über eine gute Schlafqualität freuen zu können.
  • Kleine Menschen mit hohem Körpergewicht benötigen einen höheren Härtegrad, als große Menschen mit gleichem Körpergewicht.
  • Großen Menschen mit niedrigem Gewicht schlafen auch auf Matratzen mit niedrigerem Härtegrad bequem, weil sich das Körpergewicht auf mehr Fläche verteilt.
  • Wasser- und Gelbetten passen sich Körperform und Schlafposition an und entlasten so Wirbelsäule und Nacken.
  • Bestimmte Matratzentypen entlasten je nach Schlafposition ebenfalls die typischen Druckpunkte (Hüfte bei Seitenschläfern, Po bei Rückenschläfern, Bauch und Brust bei Bauchschläfern).
  • Kombinieren Sie Ihre neue Schlafmatratze mit einem hochwertigen Lattenrost, der Ihnen Einstellmöglichkeiten bietet. So können Sie zusätzlich die Liegezonen in Ihrem Bett durch passende Einstellungen unterstützen.
  • Des Weiteren sollten Sie auf allergikerfreundliche Materialien achten, wenn Sie bereits an Allergien leiden oder Ihr Allergierisiko senken möchten. Atmungsaktive Materialien reduzieren zudem die Schimmelbildung im Matratzeninneren und unterstützen ein angenehmes Schlafklima im Bett. Bei Wasser- und Gelbetten ist die Belastung durch allergieauslösende Stoffe deutlich geringer.
Anzeige