Tagsüber immer müde sein, abends nicht zur Ruhe kommen, nachts mehrmals wach sein oder morgens viel zu früh aufwachen: Schlafstörungen gibt es in vielerlei Formen. Sechs Prozent der Deutschen waren mindestens einmal in ihrem Leben davon betroffen. Die Folgen sind immer die gleichen: Betroffene fühlen sich nicht erholt, sind gereizt und können ihre übliche Leistungskraft nicht abrufen.

Nicht jeder, der schlecht schläft, leidet allerdings unter einer Schlafstörung. Ein kostenloser und anonymer Online-Test zu Schlafstörungen kann bei der Einordnung hilfreich sein, ob es sich um eine eher harmlose, von selbst vorübergehende Phase handelt oder ob ein Arzt hinzugezogen werden sollte. Ein Selbsttest kann grundsätzlich nur erste Anhaltspunkte geben. Bei allen ernsteren Problemen sollte er niemals den Arztbesuch ersetzen.

Kostenloser, kurzer Test zum Thema Schlafstörung

Falls Sie vermuten, von Schlafstörungen betroffen zu sein, oder sich um einen Angehörigen Sorgen machen, können Sie folgenden Test ausprobieren, um sich einen ersten Eindruck zu verschaffen. Wenn Sie sich als Vorbereitung auf den Arztbesuch einmal mittels Fragebogen testen, können Sie außerdem dem Mediziner im anamnestischen Gespräch helfen, sich ein Bild von Ihnen und Ihren Symptomen zu machen.

Test zu Schlafstörungen durchführen

Bitte beantworten Sie die unten folgenden Fragen möglichst ehrlich. Je mehr der Testfragen Sie mit „Ja“ beantworten, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie unter ernstzunehmenden Schlafstörungen leiden und einen Arzt aufsuchen sollten.

Schlafstörung Test: Fragebogen

  1. Dauern Ihre Schlafprobleme länger als vier Wochen an?
  2. Treten die Beschwerden in mehr als zwei Nächten pro Woche auf?
  3. Benötigen Sie in der Regel länger als 30 Minuten zum Einschlafen, auch wenn Sie müde sind?
  4. Wachen Sie mehrmals in der Nacht auf und liegen dann wach?
  5. Wenn Sie nachts wachliegen: Grübeln Sie über Ihre Schlafprobleme?
  6. Haben Sie nachts Atempausen?
  7. Schnarchen Sie nachts oder knirschen Sie mit den Zähnen?
  8. Wachsen Sie morgens zu früh auf und können nicht wieder einschlafen?
  9. Fühlen Sie sich morgens immer noch müde und nicht genügend erholt?
  10. Brauchen Sie mehr als 20 Minuten, um sich nach dem Aufstehen wach zu fühlen?
  11. Schlafen Sie tagsüber manchmal ungewollt ein?
  12. Machen Sie sich tagsüber viele Gedanken über Ihren Schlaf?
  13. Haben Sie Sorge, nicht genug Schlaf zu bekommen?
  14. Haben Sie den Eindruck, Ihr Schlaf sei zu leicht und daher nicht erholsam?
  15. Können Sie sich schlechter konzentrieren als vor Auftreten der Schlafprobleme?
  16. Haben Sie den Eindruck, dass Ihre Leistungskraft durch schlechten oder zu wenig Schlaf beeinträchtigt ist?
  17. Leiden Sie an Depressionen oder anderen psychischen Störungen?

Schlafstörung: Test auswerten

Wenn Sie mehr als fünf Fragen mit „Ja“ beantwortet haben, weisen Sie Anzeichen eines gestörten Schlafs auf. Bei Ihnen könnte eine Schlafstörung vorliegen.

Was eine Schlafstörung von harmlosen Schlafproblemen unterscheidet, sind vor allem Dauer und Häufigkeit: Die Beschwerden traten in den vergangenen vier Wochen an mehr als zwei Nächten in der Woche auf. Wenn Sie sich in diesem Zeitraum auch in Ihrer Leistungskraft und Ihrem Wohlbefinden eingeschränkt fühlen, zeigen Sie Anzeichen einer echten Schlafstörung.

Wenn Sie vermuten, eine Schlafstörung zu haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt. Er wird mit Ihnen gemeinsam nach den Ursachen Ihrer Schlafprobleme forschen und über Strategien sprechen, wie Sie wieder zu erholsamem Schlaf finden. Bei Bedarf überweist er Sie an einen Schlafspezialisten.

Schlafprobleme überwinden

Viele Schlafprobleme können verbessert werden, wenn Betroffene an der so genannten „Schlafhygiene“ arbeiten. Dazu gehört beispielsweise, sich abends nicht mehr dem blauen, wachhaltenden Licht von Bildschirmen auszusetzen. Idealerweise hält man in den zwei Stunden vor dem Zubettgehen Abstand von Fernsehen, Laptops und Smartphones. Das Bett sollte nur zum Schlafen da sein – nicht zum Fernsehen, Lesen oder gar Arbeiten. Gegen störende Geräusche können sehr gut Ohrstöpsel einsetzt werden.

Drei Stunden vor dem Zubettgehen sollten keine Mahlzeiten mehr eingenommen werden. Auch wenn Alkohol vielen Menschen das Einschlafen erleichtert: Er sorgt häufig für Probleme beim Durchschlafen und sollte daher bei Schlafstörungen gemieden werden. Nachteilig können auch koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Cola und bestimmte Tees wirken.

Da Menschen „Gewohnheitstiere“ sind, ist es bei Schlafproblemen meist hilfreich, einen regelmäßigen Schlaf-/Wachrhythmus einzuhalten – auch am Wochenende. Bei leichteren Beschwerden können über einen begrenzten Zeitraum pflanzliche Mittel wie Baldrian, Johanniskraut oder Hopfen eingesetzt werden. (Für weitere Informationen zu pflanzlichen Mitteln gegen Schlafstörungen) Auf Dauer Medikamente für einen besseren Schlaf einzunehmen, ist allerdings nicht empfehlenswert. Gerade bei chemisch-pharmazeutischen Präparaten kommt es häufig zu ungewünschten Nebenwirkungen wie Tagesmüdigkeit und herabgesetzter Leistungsfähigkeit.

Weitere Informationen zu möglichen Lösungsansätzen wie beispielsweise Entspannungstechniken, Verhaltens- und Lichttherapie finden Sie in diesem Artikel der Apotheken-Umschau.

Was ist ein Selbsttest für Schlafstörungen?

Ein Selbsttest zum Thema Schlafstörungen besteht meist aus einem Fragenbogen, der verschiedene Symptome von Schlafstörungen berücksichtigt. Häufig werden solche Tests in Büchern zum Thema Schlafstörungen, in Artikeln von Zeitschriften oder im Internet zur Verfügung gestellt. Durch die Beantwortung der Fragen des Tests soll ermittelt werden, wie schwerwiegend die vorliegenden Symptome einzuordnen sein könnten. Da Selbsttests jedoch nicht ausreichend sind, um ein vollständiges Bild des Betroffenen widerzugeben, sind Testergebnisse nach der Auswertung immer mit Vorsicht zu genießen.