Schnarchen ist weit verbreitet: Etwa 40 Prozent der Menschen sind betroffen, vor allem Männer und vor allem Menschen ab dem mittleren Lebensalter. Das nächtliche Geräusch ist nervtötend für den Bettnachbarn, aber auch ungesund für den Schnarchenden selbst, denn es kann zu Atemaussetzern kommen, die bis zu 30 Sekunden oder sogar länger dauern können. Auch das Risiko für Bluthochdruck ist bei Schnarchern deutlich gesteigert.

Für den Partner bzw. die Familie ist lautes Schnarchen mehr als nur ein Ärgernis, denn Schlafmangel bzw. schlechter Schlaf durch die Geräuschbelastung kann ebenfalls zu gesundheitlichen Beeinträchtigungen und einer Reduktion der Lebensqualität führen.

Warum schnarchen wir?

Es gibt viele verschiedene Ursachen für Schnarchen. Vor der Behandlung steht deshalb die Frage, was beim jeweiligen Patienten der Grund für das Schnarchen ist. Denn nur wenn die Ursache bekannt ist, kann adäquat behandelt werden.

Beim Schlafen entspannt sich der Körper – auch die Halsmuskulatur. Manchmal werden dadurch die oberen Atemwege teilweise verschlossen. Der verengte Luftkanal vibriert oder flattert, wenn Luft eingesogen und ausgestoßen wird. Dies erzeugt das typische Schnarchgeräusch. Verstärkt wird dieser Effekt durch Alkohol und Schlaftabletten, da sie die Muskeln zusätzlich entspannen.

Oft liegt der Grund für das Schnarchen in der Anatomie, also in der Form der Nase, der Nasenscheidewand, der Nasenmuscheln oder des Kiefers oder auch in Vergrößerungen an Zunge oder Mandeln. Fettablagerungen am Hals vergrößern ebenfalls die Schnarchgefahr.

Daneben gibt es einige weitere Faktoren, die Schnarchen begünstigen oder verstärken können wie beispielsweise Rauchen, Schwangerschaft, Übergewicht, Erschöpfung oder das Schlafen in Rückenlage.

Was kann man gegen Schnarchen tun?

Das AOK Gesundheitsmagazin setzt bei den schnarchbegünstigenden Faktoren an, die relativ leicht geändert werden können, und empfiehlt Schnarchern Folgendes:

  • Abends auf Alkohol verzichten
  • Festen Schlafrhythmus einhalten
  • Aus Rücken- in Seitenlage wechseln (evtl. mit Seitenschläferkissen unterstützen)
  • Mund sowie Nasen- und Rachenraum von Schleim befreien, z. B. durch Spülungen oder Sprays
  • Gewicht reduzieren

Dies kann das Schnarchen in manchen Fällen mindern.

Wenn die Ursache anatomischer Natur ist, werden diese Maßnahme das Übel aber nicht beseitigen. Operative Maßnahmen sind dann eine Behandlungsoption. Die Erfolgschancen sind je nach Eingriffsart und persönlichen Voraussetzungen unterschiedlich. Beispielsweise bringt eine Gaumenstraffung umso weniger Effekt, desto übergewichtiger ein Patient ist. Hinzu kommt: Eine Operation hat immer auch Risiken.

Wer eine Operation scheut, hat die Möglichkeit, die Anatomie mit intraoralen Geräten wie der Schlafschiene Narval zu beeinflussen. Sie wird maßgefertigt, damit sie sich optimal an den Mund des Patienten anpasst und ihn im Schlaf nicht stört. Die Schlafschiene unterbindet lautes Schnarchen bei 89 % der Anwender. Das Online-Portal Patienten-Information listet weitere Hilfsmittel wie Nasen-Spreizer und Unterkiefer-Schiene, die je nach genauer Schnarchursache an der Wurzel des Übels ansetzen.