Für Hundehalter scheiden sich an dieser Frage die Geister: Soll der Hund mit ins Bett dürfen oder ist die Schlafstatt von Herrchen und Frauchen tabu für ihn? Unter Menschen ist diese Frage heiß diskutiert. Für die meisten Hunde ist das eine klare Sache: Sie wären am liebsten rund um die Uhr bei ihrem menschlichen Partner. Auf jeden Fall sollten Hundehalter diese Frage früh schon entscheiden und dann konsequent umsetzen. Denn wenn der Hund bisher mit ins Bett durfte und es ihm plötzlich untersagt wird, hat er dafür in der Regel keinerlei Verständnis und reagiert mit nächtlichem Gewinsel und anderen Formen des Protests.
Soziale Aspekte
Hunde schlafen gern bei den anderen Mitgliedern ihrer sozialen Gruppe. Dies kann Probleme mit der Rangordnung hervorrufen. Es kann nämlich sein, dass der Hund die menschlichen Schlafgefährten nicht mehr als Orientierungspersonen akzeptiert. Dies gilt auch im Falle von Kindern, von denen der Hund später einmal Kommandos befolgen soll.
Hunde entwickeln möglicherweise einen übermäßigen Beschützerinstinkt, wenn sie mit Herrchen oder Frauchen im Bett schlafen. Dies kann sowohl zu Aggressionen gegenüber Fremden als auch zu Problemen mit dem Partner führen, der eventuell nicht mehr im gleichen Bett geduldet wird.
Erholsamkeit des Schlafs
Schlafen Tier und Mensch im gleichen Bett, leidet eventuell die Schlafqualität des Menschen, da Hunde andere Schlafgewohnheiten haben als Menschen. Wenn sie nachts immer wieder aufstehen, kann das auf Dauer den Schlaf des menschlichen Gefährten empfindlich stören. Viele Hundehalter berichten allerdings, dass sie die Anwesenheit ihres tierischen Freundes als beruhigend empfinden und sogar besser schlafen, als wenn das Tier sich an einem anderen Ort im Haus aufhält. Dies gilt nicht nur, aber in besonders hohem Maße für Singles, für die das Teilen der Bettstatt mit einem Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit verbunden ist.
Dass auch Hunde älter werden, klingt lapidar, kann aber zu ernsthaften Problemen im nächtlichen Zusammenleben von Hund und Mensch führen. Ein süßer kleiner Welpe im Bett ist nun mal eine andere Art von Schlafgefährte als ein alter Hund, der möglicherweise schnarcht und unangenehm riecht.
Gesundheit und Hygiene
Hunde bringen nicht nur mehr Haare ins Bett, sondern ggf. auch Dreck vom Freigang. Wer seinen Hund mit ins Bett nimmt, sollte deshalb auf erhöhte Sauberkeit beim Tier achten und deutlich öfter die Bettwäsche wechseln. Gerade für Asthmatiker und Allergiker ist es in der Regel besser, nicht mit dem Tier im gleichen Bett zu schlafen.
Wer seinen Hund mit ins Bett nimmt, sollte unbedingt auf die regelmäßige Entwurmung achten und sichergehen, dass der vierbeinige Freund keine Flöhe oder Zecken mit ins Bett bringt. Die Parasiten sind nicht nur unangenehm, sondern können auch gefährliche Krankheiten wie Borreliose übertragen. Bakterielle Erkrankungen können ebenfalls zwischen Mensch und Tier übertragen werden.
Hunde im Bett können allerdings auch durchaus förderlich auf die Gesundheit wirken, da ihre Anwesenheit auf die Besitzer stressreduzierend wirkt und die Abwehrkräfte durch den ständigen Kontakt gestärkt werden.
Nicht ins Kinderbett
Im Kinderbett haben Hunde nichts verloren. Auch wenn es der lammfrommste Vierbeiner ist: Die Verletzungsgefahr ist einfach zu groß. Gegebenenfalls sollte am Kinderbett ein Gitternetz angebracht werden.
Fazit
Etwa ein Drittel der deutschen Hundehalter erlaubt dem vierbeinigen Freund, nachts mit im Bett zu schlafen. Es gibt gute Argumente dafür und etliche dagegen. Letztlich muss jeder Hundehalter selbst abwägen, ob für ihn die Vor- oder die Nachteile überwiegen.